Wie klingt Perfektion? Diese Frage beschäftigt HiFi-Enthusiasten auf der ganzen Welt. Die OePhi Ascendance 2.5 versprechen außergewöhnlichen Klang – aber können sie auch in der Praxis überzeugen?

Gute Dinge kommen zu denen, die warten. Drei Wochen können sich wie drei Monate anfühlen, besonders wenn man auf ein neues Paar Lautsprecher wartet.

Endlich kam der Anruf – unsere neuen OePhi Ascendance 2.5 Standlautsprecher sind da und einsatzbereit.

Für Audiophile gibt es kaum etwas Schöneres als das erste Auspacken neuer Lautsprecher: Der Geruch, das sorgfältige Anschließen der Kabel und die Vorfreude auf den ersten Klangtest.

Wir haben uns für die Walnuss-Ausführung entschieden, eine edle Maserung, die je nach Lichteinfall von mattem Dunkelbraun bis hin zu einem sanften Glanz changiert. Mit einem Gewicht von 20 kg sind sie leicht zu handhaben und fügen sich harmonisch in den Raum ein, ohne zu dominant zu wirken.

Erste Schritte & Aufstellung

Einige wichtige Hinweise zur Handhabung:

  • Der untere Bereich des Lautsprechers ist bewusst locker gestaltet – dies ist das eingebaute Entkopplungssystem, das unerwünschte Schwingungen reduziert.
  • Die Lautsprecheranschlüsse bestehen aus massivem (weichem) Kupfer, daher sollte man die Verbindungen nicht zu fest anziehen oder Kabel daran reißen. Das ist besonders wichtig, da die Frequenzweichen-Komponenten direkt mit den Anschlüssen verbunden sind, um maximale Performance zu gewährleisten.

Nach dem Anschrauben der Spikes und dem Anschließen der Kabel positionierte ich die Lautsprecher in einem Abstand von 80 cm zur Seitenwand sowie zur Rückwand. Dies war ein guter Ausgangspunkt für den ersten 20-stündigen Einspielprozess – eine Phase, die Geduld erfordert.

Klangtest

Mit niedriger Lautstärke zu starten, war eine Herausforderung – am liebsten hätte ich die Lautsprecher sofort aufgedreht. Doch ich ließ das System erst einmal 24 Stunden einspielen, während ich unterwegs war. Als ich zurückkam, war sofort klar: Die Ascendance 2.5 haben enormes Potenzial.

Nach ein paar Testtiteln war ich begeistert. Die Stimmenwiedergabe ist auf jedem Preisniveau herausragend! Percussion klingt präzise, und jedes Instrument ist klar zu orten – man hört nicht nur die Noten, sondern auch das Plektrum auf der Saite oder den Drumstick auf der Trommel. Ein echtes Klangerlebnis!

Das 1966 aufgenommene Talk Talk von The Music Machine versetzt einen sofort in die Vergangenheit. Obwohl die Aufnahme roh ist, kommt die Energie authentisch herüber. Der Bass und die Orgel sitzen auf der linken Seite, Gesang und Gitarre auf der rechten. Ein Hi-Hat ertönt so klar, dass es scheint, als würde es mitten im Raum schweben. Man kann nicht anders, als mit dem Fuß zu wippen und zu lächeln.

Mit Wicked Game von Stone Sour wurde deutlich, dass die Lautsprecher nur das wiedergeben, was das System ihnen liefert – ein zentrierter Gesang und fein nuancierte Gitarren machen diesen Song zu einem audiophilen Erlebnis. Zurück in die 60er mit The Beat Goes On von Cathy Rich (12 Jahre alt und angeblich betrunken) – ein weiteres Beispiel für die unglaubliche Agilität des OePhi-Designs. Buddy Rich am Schlagzeug liefert eine Präzision, die begeistert. Auch komplexe Tracks wie Colours von Black Pumas bleiben offen und transparent. Sogar Shy von Prince, ein stark verarbeitetes Pop-Stück, wird detailreich und lebendig dargestellt – ohne jemals schrill zu wirken.

Aufstellung und Feinabstimmung

Benötigte Werkzeuge:

  • Maßband
  • Laser-Messgerät (optional)
  • Wasserwaage
  • Malerkrepp
  • Filzstift
  • Geöffnete Ohren

Ich startete mit den Lautsprechern in einem Abstand von 80 cm zur Rückwand und den Seitenwänden. Je nach Raum kann diese Position variieren, daher markierte ich den Bereich mit Klebeband und setzte zusätzliche Markierungen in 25-mm-Schritten.

Dann begann ich, die Lautsprecher schrittweise näher an die Hörposition zu rücken, wobei der Abstand zur Wand stets symmetrisch blieb. Sobald eine zufriedenstellende Basis erreicht war, stellte ich die Lautsprecher schrittweise weiter auseinander, um die perfekte Balance zwischen Bühnenbreite und Fokus zu finden.

Im finalen Feintuning bewegte ich die Lautsprecher in 1-cm-Schritten und fand den optimalen Punkt: Die äußere hintere Ecke der Lautsprecher lag bei 76,5 cm Abstand zur Wand, mit einem leichten Toe-In. Der hintere Abstand zur Rückwand betrug 82,5 cm. Diese Position lieferte in meinem Raum die perfekte Kombination aus Klarheit, Tiefe und Räumlichkeit.

Der letzte Schritt war die Ausrichtung mit der Wasserwaage und das Festziehen der Spikes, um eine stabile Basis zu gewährleisten. Als alles exakt ausgerichtet war, gab es nur noch eine Sache zu tun: Zurücklehnen und genießen.